erschienen am 17.11.2017. im "Fränkischen Tag" Bamberg


Beuys-Schüler zu Gast
In Bamberg gibt es besondere Orte für zeitgenössische Kunst. Einer davon ist auf dem Berg, am Bruderwald. Seit 23 Jahren lädt die Galerie Kunst im Gang, Im Bauernfeld 18, namhafte Künstler ein. Immer wieder sind auch ehemalige Schüler von Joseph Beuys darunter. So auch in der aktuellen Ausstellung mit dem Titel „Lust am Spiel - Mut zur Provokation", die Werke von Anton Bröring zeigt. 
"Bröring hat seine Kunst, seinen Stil in einer Zeit entwickelt, in der die Vorstellung von dem, was ein Kunstwerk sei, radikal in Frage gestellt wurde", heißt es in der Mitteilung der Galerie. Seine Kunst sei nicht auf den ersten Blick beredt, sie fordere heraus. Es sind Stoffe aus dem Alltäglichen, mit denen Bröring seine Objekte baut und seine Strukturbilder frei in den Raum hängt, deren Bedeutungsschichten es zu enthüllen gilt. Anton Bröring möchte mit seinen Arbeiten auch die Wahrnehmung schärfen, die Welt auf das innere Bild ablenken und benutzt hierzu vergängliches Material. Er arbeitet mit Mullbinden, Sackleinen, Holz oder Mäusefallen und setzt seine Objekte in einen anderen als dem ihnen vorherbestimmten Kontext.
Zur Ausstellungseröffnung am heutigen Samstag um 16 Uhr wird der Künstler in der Galerie anwesend sein. Die Einführung in sein Werk übernimmt Werner Assenmacher. Die Schau ist bis 30. September geöffnet. red
erschienen am 16.9.2017 im "Fränkischen Tag" Bamberg

Spiel mit Licht und Schatten

Der Kunstverein und das Intern. Künstlerhaus Villa Concordia präsentieren im Kunstraum Kesselhaus und in der Galerie Kunst im Gang

Arbeiten des Lichtkünstlers Jakob Mattner

Jakob Mattner zeigt Arbeiten unter dem Titel "Vice versa" 

 

In einen poetischen Raum soll sich das von Ruß geschwärzte, von Arbeits- und Wasserspuren gezeichnete Kesselhaus des Alten Krankenhauses verwandeln: einen Raum, dessen Hauptakteure Licht und Schatten sind. Damit arbeitet Jakob Mattner, dessen Werke nun auch das Bamberger Publikum in den Bann ziehen sollen.

Der in Berlin lebende Künstler hat schon während seines Studiums der Bildhauerei das Licht zu seinem Thema erkoren. Nicht das harte Licht im Gegensatz zur Finsternis, sondern das Hin und Her "im fließenden Übergang": das Zwielicht, wie er berichtete. Phänomene des Sehens, von Lichtreflexionen, Lichtbrechungen und Spiegelungen beschäftigen Mattner in Rauminstallationen ebenso wie in seriellen Arbeiten auf Papier.

Die Serie "Der ferne Klang" von 2015, die hier erstmals außerhalb der Galerie vollständig gezeigt wird, wirkt wie ein Beitrag zur Erforschung des Kosmos. Wissenschaftliche Bilder von Sonne, Mond und Erde zeigen eine verblüffende Ähnlichkeit zur individuellen Bilderwelt des Künstlers, die sich hier aus einer anderen runden Form entwickelt, nämlich der Schallplatte in ihrer allerfrühesten Erscheinung, als man die Töne noch sehen konnte.

In der Galerie "Kunst im Gang" gibt es ein Wiedersehen mit Landschaftsbildern, die während des Aufenthalts Mattners im Künstlerhaus Villa Concordia an der Regnitz entstanden sind - Spiegelungen als Gouachen auf Papier. Es sind stille Landschaften, die uns in der Schwebe halten von geahnten und realen Zuständen - Bilder einer gedehnten Zeit.

Jakob Mattner, der aus Lübeck stammt, studierte an der Hochschule für Künste in Berlin und wurde für seine Arbeiten und Projekte vielfach ausgezeichnet. 2012/13 war er Stipendiat im Künstlerhaus Villa Concordia. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland zeigen die Bedeutung seiner Werkkomplexe. Zuletzt war in den Chemnitzer Kunstsammlungen eine große Einzelausstellung von Mattner zu sehen.

Die Vernissage im Kesselhaus findet am kommenden Samstag statt. Eine Einführung gibt Anna Maigler,  Kunsthistorikerin aus Berlin. Den musikalischen Rahmen bietet das Bamberger Violinduo Eva Sohni-Wengoborski und Manfred Wengoborski.

 

Die Vernissage in der Galerie "Kunst im Gang" ist für Sonntag, 21. August, ab 15 Uhr vorgesehen. Eine Einführung gibt Nora Gomringer, Direktorin des Künstlerhauses Villa Concordia.

 

erschienen am 15. August 2016 im Fränkischen Tag, Bamberg

 

 


   

erschienen im Fränkischen Tag, Bamberg 2011